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Räumung EWZureich – gahts no?

Etwa 300 Menschen sind heute an eine Veranstaltung der Reihe ‚RAUS MIT UNS? Zürcher Dezentral-Gespräche‘ mit der WOZ und der ZW und ETH Professor Christian Schmid in der besetzten EWZureich an der Wasserwerkstrasse erschienen. Das zeigt ein weiteres Mal, dass Fragen um Freiräume, Wohnraum und Verdrängung Themen sind, die viele Menschen in Zürich umtreibt. Die Stadt will Veranstaltungen wie diese ab nächstem Montag verunmöglichen.

Unter anderem kam in der Diskussion die Frage auf, warum Freiräume nicht einfach in Aussenquartiere ziehen können. Für uns ist klar, dass wir das Stadtzentrum nicht den Menschen überlassen wollen, die sich die überteuerten Mieten leisten koennen, sondern dass autonome Räume ein essentieler Teil einer heterogenen Stadtentwicklung sind. Nur im Zentrum einer Stadt können kulturelle Räume auch zugänglich sein. Alle haben ein Recht auf Stadt und Zentralität!


Heute Nachmittag wurde uns mitgeteilt, dass die neu besetzte Ewzureich am Montagmorgen geräumt werden soll. Das lassen wir nicht einfach so auf uns sitzen. Die Argumente für die Räumung sind willkürlich und weit hergeholt. Weder die EWZ noch Zürcher Stadtpolitiker*innen wollen öffentlich Stellung dazu beziehen, dass sie Freiräume wie diese hier nicht haben wollen. Stattdessen argumentieren sie ohne faktenbasierte Gründe. Von einer anfänglichen Baufälligkeit des Gebäudes ging es über zu einem unstabilen Dach bis zum Vorwurf, dass wir einen Übergriff auf die von der EWZ genutzten und für die Energieversorgung kritischen Gebäude planen. Einfach nur lächerlich. Wenn Besetzungen ohne handgriffige Räumungsgründe und ohne Verhandlungen im Keim erstickt werden können, heisst das nur eines: Besetzungen und somit kulturelle Freiräume sollen in dieser Stadt keinen Platz mehr haben!

Wir haben kein Interesse an einem eingestürzten Gebäude und auch nicht an einer Energiekrise. Wir nehmen Risiken ernst, haben unsere eigenen Fachpersonen und sind auch bereit, nötige Massnahmen zu treffen. Wir sind verhandlungsbereit. Und ihr?

Wir setzen uns weiter ein für eine heterogene Stadtentwicklung, für Freiräume und für bezahlbaren Wohnraum. Kommt am Montag vorbei, weitere Informationen folgen. Diskussionen sind schön, aber am Ende müssen wir auch Verantwortung übernehmen! Bildet Banden, Organisiert euch, nehmen wir uns die Räume, die uns zustehen!